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Der Raum zwischen den Tönen - II

Wir sind schon in der zweiten Woche des Monats Mai angekommen – eine besonders bedeutsame Woche für mich und sieben treue Mitglieder eines Komitees sowie Sponsoren, Gönner, Freunde, Musiker, Künstler, Veranstalter und Fotografen. In dieser Woche hätte das GAIA Music Festival stattfinden sollen.

Seit seinen Anfängen im Jahr 2006 hat sich GAIA zu einem überschäumenden Schmelztiegel von Ideen und Impulsen entwickelt, der Musikern und ihrem Publikum eine grossartige Erfahrung schenkt. Über 150 Musiker und Künstler waren bereits Teil des Mikrokosmos aus intensivem Musizieren und Musikgenuss, den wir alljährlich entstehen lassen. Neun Tage lang bietet das Festival einen Rahmen für Musiker aus aller Welt, um zusammenzukommen und miteinander bekannte, selten gespielte, zeitgenössische und speziell für diesen Anlass in Auftrag gegebene Stücke zu spielen. Traditionell findet das Festival in der ersten Maiwoche statt.

Die Veranstaltungsorte sind über ganz Thun verteilt und kündigen den Frühling an. GAIA schafft die Gelegenheit, sich über das Feiern der Musik miteinander zu verbinden. Nachdem wir das Festival seit Beginn der Corona-Pandemie in Westeuropa bereits dreimal verschieben mussten, sind wir vorsichtig optimistisch, dass wir endlich wieder spielen können. Die Tickets gibt es demnächst im Vorverkauf. Abonnieren Sie den GAIA-Newsletter. Verbinden Sie sich (wieder) mit uns und hören Sie uns live vom 25.-29. August 2021!

Der erste Klang der Musik im Jahr 2021

Gwendolyn en Vera Gwendolyn Masin

Im März 2021, ein Jahr nachdem meine Familie und ich in den Lockdown gegangen waren, konnten die Pianistin Vera Kooper und ich wieder miteinander proben und haben uns dafür in einem Atelier getroffen. Ich habe davon Aufnahmen gemacht – was mich selbst überrascht hat, denn normalerweise möchte ich eher einen perfekten Auftritt aufnehmen als eine Probe. Als ich mich umschaute und nichts als mein Smartphone sah, gingen mir die Worte von David Lynch durch den Kopf. Ich seufzte. Macht nichts, dachte ich mir. Dieses Mal ist es etwas anderes. Dieser Moment der Musik, auf den Tag genau ein Jahr nachdem die Konzerthallen in der ganzen Welt verstummt waren, fühlte sich sehr innig und auf persönliche Art bedeutend an. Während des Lockdowns habe ich mich oft gefragt: „Wie wird es sich anhören, wenn wir wieder auf der Bühne stehen? Welche Musik werden wir dafür aussuchen? Welche Noten werden zuerst erklingen, wenn sich unsere Stimmen vereinen?“ Sie können diesen Augenblick hier hören:

Ich habe ihn auf YouTube hochgeladen – nicht etwa, weil ich ihn für unseren besten Auftritt halte, sondern weil er den Ort markiert, an dem normalerweise GAIA zu hören ist...

Der Tag, an dem wir in unsere Häuser gedrängt wurden

Gwendolyn_by_Maximilian_Lederer Gwendolyn Masin

Ich kann mich sehr genau an den Tag in März 2020 erinnern, als mir klar wurde, dass sich das Leben ändern würde. Ich stand mit meinem Freund und Kollegen Lukas Bärfuss in einer Züricher Strasse und beobachtete Menschenmassen, die sich wie Geflüster ganz leise, still und eilig auf den Weg nach Hause machten, wohin das Virus sie verbannte.

Dieses Jahr, nach verschiedenen Arten und Stufen weiterer Lockdowns, habe ich die Inspiration gefunden, wieder zu schreiben. Der Ausdruck unseres Innersten kann auf viele Arten und Weisen geschehen.

Please Help Us Support Music for the Next Generation!

DSC9913 Gwendolyn Masin

The Exhale bietet Musikliebhabern aus aller Welt auch weiterhin einen sicheren Raum zum Lernen mit einigen der klügsten Köpfe unseres Berufsstandes. Seit dem Beginn der Pandemie bieten wir Musik, Bewegung und ganzheitliches Lernen. Wir werden unser Programm weiterführen, mit Teilnahmegebühren, die berücksichtigen, wie sehr Musiker von der Krise betroffen sind. Wenn Sie sich dazu in der Lage fühlen, etwas zu unserer Crowdfunding-Kampagne beizusteuern, würden wir uns sehr freuen. Jeder Betrag zeigt Wirkung. Weitere Informationen über unsere Kampagne und darüber, warum wir wirklich dringend Unterstützung brauchen, erhalten Sie hier. Lassen Sie sich nicht von der Vielfalt und Menge unserer Angebote täuschen, indem sie sie mit finanziellem Erfolg in Verbindung bringen. Der Reichtum von The Exhale liegt im Engagement der mehr als neunzig internationalen Dozenten, die ihre umfassende Erfahrung und ihr Wissen mit Überzeugung und Solidarität teilen. Die stundenlange Vorbereitung der Kurse und Sessions mit dem Ziel, in jeder interaktiven Zoom-Konferenz hervorragende Inhalte zur Verfügung zu stellen, verlangt hohen persönlichen Einsatz. Damit umzugehen, wie verletzlich man sich vor der Webcam fühlt, wenn man in den Kursen den Teilnehmern neue Inhalte vermitteln und dafür aus einer scheinbar niemals versiegenden Quelle der Weisheit schöpfen soll, verlangt große persönliche Stärke – noch dazu, weil The Exhale für viele der Teilnehmer im letzten Jahr der einzige Rettungsanker zur Weiterbildung war. Die Dozenten und das Team von Freiwilligen, die uns diese fantastische Welt in die Reichweite eines Mausklicks bringen, verdienen große Anerkennung dafür, dass sie in diesen Krisenzeiten für unsere Gemeinschaft da sind. Vielleicht haben auch Sie Lust dazu, uns zu unterstützen.

Ich bin so froh darüber, dass wir miteinander verbunden sind!

Berichten Sie von sich und dem, was Sie im letzten Jahr erlebt haben, wie es Ihnen geht und welche Pläne Sie haben. Ich freue mich auf Ihre Beiträge.

Ihre/Eure

Gwendolyn