«Sing immer aus dir heraus.» – Seamus Heaney
Herzlich willkommen an alle, die zum ersten Mal in diesem Raum sind. Hier teile ich Musik und Gedanken, meine Arbeit und die anderer. Hierher komme ich auch, wenn ich Unterstützung, Ermutigung, Kritik und Feedback brauche. Der Raum ist ein Tor, nicht nur zu den Geschichten, die ich zu erzählen habe, sondern auch zu denen, die andere erzählen.
«Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit» (aus der Oper «Die verkaufte Braut»), und manchmal ist diese «viele Arbeit» wie ein Geröllhaufen, unter dem man nur schwer wieder herauskommt. An solchen Tagen bin ich glücklich, dass Sie mir wieder neue Energie, grosse Inspiration und ein Gefühl der Ruhe schenken.
Vielen Dank!
Der in diesem Jahr neu gegründete Gwendolyn’s Bridge Club (GBC) möchte Menschen zusammenzubringen und die Musik feiern.
Am 28. Oktober versammelten sich 45 Mitglieder des GBC anlässlich einer Konzerteinführung in Zusammenarbeit mit dem Casino Bern. Bei einem Glas Sekt sprachen Daniel Schnyder, das Melisma Saxophone Quartet, Domenico Catalano und ich über «West Side Story», ihre Wirkung auf die Musikszene und die Männer hinter der Komposition. Als Leonard Bernstein die Musik schrieb, war er bereits eine Art Superstar. Doch das Werk sollte einer der ersten Ausflüge des jungen Stephen Sondheim in die Welt des Musicals sein. Mit gewagten Texten und seiner Art, sensible Themen anzusprechen, hat er das Genre mit Sicherheit drastisch verändert. Leider ist Sondheim letzte Woche verstorben.
Unser Konzert im Casino, das sich vor allem um «West Side Story» drehte, enthielt auch Werke von Daniel Schnyder, der sich, wie immer, nicht nur als äusserst berührender Sprecher bewährte, sondern das Publikum auch mit der Interpretation seiner Stücke fesselte. Ich freue mich sehr darüber, dass uns jemand aus dem Publikum die letzten Takte des Konzerts geschickt hat. Hören Sie hier das Finale der West Side Story.
Hier geht es zum gesamten Werk, oder schenken Sie jemandem die CD.
Wer in der Kunst tätig ist, weiss, wie viel Arbeit in das Fundraising für jedes Projekt fliesst. Aktuell sind viele Stiftungen in der Schweiz mit den Auswirkungen der Pandemie so überfordert, dass Anrufe nicht mehr angenommen und E-Mails erst viele Wochen nach dem Versand beantwortet werden. Kurz gesagt: Es bleibt weiterhin schwierig, finanzielle Mittel für künstlerische Projekte aufzutreiben. Ihr Beitrag zu GBC macht einen Unterschied. Mit Ihrem Beitrag helfen Sie dabei, Projekte wie diese zu ermöglichen:
Hier hören Sie Miklós Lukács, und hier Söndörgő.
Gwendolyn’s Bridge Club schlägt Brücken – zwischen Künstlern und Publikum und zwischen verschiedenen Kunstgattungen. Der Club verbindet Gesellschaftskreise, indem er Menschen zusammenbringt, die miteinander Musik und Kunst erleben und über sie diskutieren, gemeinsam essen und trinken und sich so aufgestellt miteinander unterhalten, wie sie es an einem Bridge-Abend tun würden. Durch Gwendolyn’s Bridge Club möchte ich Ihnen Musik, Kunst und Gemeinschaft schenken und einzigartige, ganzheitliche kulturelle Veranstaltungen anbieten, die unter anderem auch dem Fundraising für die Verwirklichung und Vorfinanzierung visionärer Kunstprojekte dienen.
Schenken Sie Familie und Freunden eine Mitgliedschaft im GBC. Sie erhalten dadurch das Geschenk von Gemeinschaft, Musik und Kunst zum Fest! Antworten Sie auf diese E-Mail einfach mit «Ja, bitte!», und wir setzen uns sehr gerne mit Ihnen in Verbindung und geben Ihnen weitere Informationen.
Peter und ich setzen unsere unberechenbaren Wanderungen mit zwei weiteren Etüden – den Nummern 21 und 22 – fort, bevor wir den zweiten von drei Zyklen rund um das bahnbrechende Werk Rodolphe Kreutzers bei The Exhale abschliessen.
Seit Juni dieses Jahres spreche ich im Rahmen meiner Forschung über vergessene Volksmusik jeden Monat mit dem Violinisten und Komponisten Yale Strom. Die Komponistin Coreen Morsink hatte mir seinen Namen genannt, nachdem sie erfahren hatte, dass ich an einem Projekt über Volksmusik arbeite. Strom ist ein Pionier unter denjenigen, die den Klezmer wiederaufleben lassen wollen. Er betreibt extensive Feldforschung in Zentral- und Osteuropa sowie im Balkan unter Juden und Roma. Miteinander Geschichten auszutauschen und etwas über Gemeinschaften zu erfahren, in denen Musik so stark integriert ist, ist ebenso aufregend wie erfüllend. Eines der Stücke, die Strom kürzlich mit mir teilte, heisst «Svalava Kozatshok». Er hatte es von einem Cellisten aus der Volksgruppe der Roma in den ukrainischen Karpaten.
Hier hören Sie die Klezmer-Version des ukrainischen Kasatschok.
Als ich vor kurzem mit meinem Sohn unterwegs war, um ein paar Besorgungen zu machen, gingen wir an einem Schuhgeschäft vorbei, und mein Sohn blieb stehen, um in das Schaufenster zu sehen. Das ist sehr ungewöhnlich für ihn, denn er läuft erst seit kurzem und hat gerade erst das Prinzip der Vorwärtsbewegung für sich entdeckt. Meist rennt er auf Zehenspitzen, schreiend vor Begeisterung über seine eigene Fortbewegung. Mein Sohn hat ein sehr sonniges Gemüt. Er ist fröhlich, neugierig, lustig und sehr präsent. Letzteres zwingt mich dazu, alles liegen und stehen zu lassen und genauso präsent zu sein wie er. Was er nicht ist: Jemand, der plötzlich stehenbleibt und etwas anschaut, dessen Eindrücke er noch nicht erfassen kann.
Ich hoffe, die Musik und die Geschichten haben Ihnen gefallen. Ich freue mich auf unsere nächste Begegnung!
Ihre/Eure
Gwendolyn
*(unterstrichene Wörter sind Hyperlinks zu weiteren Informationen, Filmen, Audiodateien etc.)