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Der Raum zwischen den Tönen - XXVIII

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«Die Tanzenden wurden für verrückt gehalten von denjenigen, die die Musik nicht hören konnten.» – Friedrich Nietzsche

Vor einem Monat feierten wir Musik und Kunst auf eine der herrlichsten Arten, die ich kenne: bei der Secret Garden Party.

Da ich in der Berner Altstadt wohne, hatte ich die Idee, Menschen zu einer Art Dankesfeier zusammenzubringen. Schon seit meiner Studienzeit lebe ich in Wohnungen und weiss deshalb nur zu gut, wie nachsichtig Nachbarn sein können (oder auch nicht!), wenn zu ungewöhnlichen Tageszeiten die Klänge eines Sibelius-Violinkonzerts oder noch einer Bach-Solosonate durch die Dielen oder den Kaminschacht dringen. Ob um 6 Uhr morgens oder weit nach Mitternacht – meine Nachbar:innen stellten sich nicht nur taub, sondern ermutigten mich über die Jahre hinweg auf bemerkenswerte Weise.

IMG 8872 Secret Garden Party Gwendolyn Masin

Ich wollte mich bei diesen Nachbar:innen bedanken, ebenso wie bei allen anderen Partner:innen und Freund:innen, für ihre fortwährende Unterstützung der Musik. So entstand die Idee der Secret Garden Party, die ich jährlich zusammen mit meinem Freund Oli Kehrli veranstalte. Um Menschen zu verbinden und Gemeinschaft zu schaffen, sind seit 2017 mehr als 45 Musiker:innen und Künstler:innen für jeweils über 300 geladene Gäste im Garten meiner früheren Wohnung aufgetreten. Ja, meiner früheren Wohnung. Denn so toll sind meine Nachbar:innen!

Folgen Sie den Links zu Fotos und Videos der Secret Garden Party V auf Facebook und Instagram.

Kommende Sendungen

DSF1050 Gwendolyn Masin Vera Kooper, Gwendolyn Masin by Maximilian Lederer

27. September: Übertragung des Konzerts in Amsterdam
20. November: Übertragung des GAIA Musikfestivals 2022 auf SRF 2 Kultur "Im Konzertsaal"

> Siehe Agenda

Konzerte im Oktober

BERN
Sonntag, 9. Oktober 2022, 17 Uhr – Erlacherhof, Bern

«Gwendolyn Masin and Friends»

Gwendolyn Masin mit Jiska Lambrecht (Violine), Mathis Rochat und Darryl Bachmann (Bratschen) und Tommaso Verlinghieri (Cello).

Aufgeführt werden das Streichquintett in G-Dur Opus 111 von Johannes Brahms und das Streichquartett in B-Dur Opus 87 von Felix Mendelssohn Bartholdy.

Der Eintritt ist frei. Aufgrund einer begrenzten Anzahl an Plätzen reservieren Sie bitte hier.

Newsletter 14 2 Gwendolyn Masin Darryl Bachmann, Gwendolyn Masin, Jiska Lambrecht, Tommaso Verlinghieri, Mathis Rochat

Koblenz
Sonntag, 20. Oktober 2022, 19:30 Uhr – Spiegelsaal, Schloss Burg Namedy

«Stradivari Streichergipfel»

George Enescu (1881 - 1955)
Streichoktett C-Dur, op. 7

Felix Mendelssohn Bartholdy (1809 - 1847)
Streichoktett Es-Dur, op. 20

Das Oktett Es-Dur, op. 20, ein Geniestreich des 16-jährigen Felix Mendelssohn Bartholdy, ist nicht nur eines der grossen Meisterwerke der Kammermusik, sondern auch ein geistes- und musikgeschichtliches Dokument ersten Ranges für das Berlin des Idealismus und zeugt von der Goethe-Begeisterung im Hause Mendelssohn.

Das Oktett C-Dur, op. 7 von 1900 war ebenfalls ein Geniestreich des 19-jährigen George Enescu, eines Kosmopoliten, der als Wanderer zwischen den Welten des Balkans und Westeuropas die brodelnde Atmosphäre der beginnenden Moderne in einer ganz eigenen Sprache verschmolz. Neben Volksmelodien seiner Heimat und Einflüssen der orthodoxen Kirchenmusik hat er das Wien der Brahmszeit und das Paris des Fin de siècle in seiner Musik zur Synthese gebracht – und dabei Streicherklänge erfunden, die man als geradezu visionär bezeichnen muss.

Die herausragende Streicherbesetzung verspricht ein fulminantes einzigartiges Musikerlebnis.

Nicolas Dautricourt / Violine
Gwendolyn Masin / Violine
Alexander Sitkowetski / Violine
Tianwa Yang / Violine
Eivind Holtsmark Ringstad / Viola
Lech Antonio Uszynski / Viola
László Fenyö / Violoncello
Benedict Kloeckner / Violoncello

Karten: 30 €, ermässigt 25 €
Tel.: +49 651/9790777 oder +49 2620/1035
E-Mail: info@internationales-musikfestival-koblenz.de

Bern Baby, Bern (Blogartikel, Lesezeit: 2 Minuten)

8246bdl 2 Blog Article Simon Gwendolyn Gwendolyn Masin Gwendolyn Masin, Simon Bucher, von Reto Andreoli

Um diese Zeit im Jahr 1996 kam ich in Bern an. Vielleicht hatten die Konstellationen Ähnlichkeit mit ihrer heutigen Ausrichtung. Einen Geigenkasten auf dem Rücken, einen kleinen Koffer in der Hand, begeistert und beklommen zugleich, stieg ich aus dem Zug, der mich vom Flughafen Zürich nach Bern gebracht hatte.

Auf dem Weg hinaus zum Bahnhofsplatz vernahm ich um mich herum eine beschwingte, scheinbar singende Sprache: Bärndütsch. Es sollte eine ganze Weile dauern, bis ich diesen Schweizer Dialekt und die dazugehörige Kultur verstand.
In meinem in der Schule gelernten scheuen Deutsch erfragte ich den Weg zum Berner Konsi. Dort sollte ich zum Semesterbeginn meinen Lehrer Igor Ozim treffen. Es war mein erstes Studiensemester und auch das erste Mal, dass ich länger als ein paar Tage von zu Hause weg sein würde.

Ich studierte über vier Jahre bei Igor, an der Konsi und in seinen Meisterkursen.
Wir lernten viel über Max Rostal, Igors Lehrer, und dessen Lehrer Carl Flesch. Rostal hatte zwei Jahrzehnte lang in Bern unterrichtet, und Ozim sollte es ihm gleichtun.
Alle zwei Wochen traf sich unsere Klasse zur sogenannten Klassenstunde zum Spielen: Tonleitern, Etüden, Capriccios, Solosonaten ‑ was auch immer wir gerade parat hatten. Wir lauschten jedem Stück mit Interesse und Aufmerksamkeit. Es herrschte eine Art Kameradschaftsgeist unter uns Studierenden. Meine Studienkolleg:innen waren Freund:innen für mich, ein Haufen lebensfroher, energiegeladener junger Leute aus verschiedenen Ländern. Unter ihnen waren Gabriel Adorjan, der heute Konzertmeister an der Deutschen Oper in Berlin ist; Ulrich Poschner, der heute 1. Violine im Luzerner Sinfonieorchester und Konzertmeister des Argovia Philharmonic; Patricia Kopatchinskaja, die auf allen Bühnen der Welt zuhause ist; Thomas Timm, der heute 1. Stimmführer der Gruppe der Zweiten Violinen bei den Berliner Philharmonikern ist; und Bettina Sartorius, die die 2. Violine bei den Berliner Philharmonikern spielt.

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